Unter Safer Use versteht man an Konsumenten gerichtete Hinweise bezüglich des Umgangs mit psychoaktiven Substanzen. Ziel ist es, über gesundheitliche Risiken zu informieren und dadurch einem riskanten und somit schadhaften Konsum vorzubeugen.

Die nachfolgenden Hinweise sind keinesfalls als Konsumanleitung misszuverstehen!

Bedenke: Trotz der Einhaltung der Safer Use Regeln kann es zu unangenehmen Erfahrungen, als auch gesundheitlichen Folgeschäden kommen.

Allgemein

Führe Dir ausreichend Nährstoffe zu.

Konsumiere nicht alleine und informiere eine vertraute Person über die von Dir konsumierte Substanz und deren Dosis.

Dosiere grundsätzlich vorsichtig und taste Dich langsam an die gewünschte Rauschwirkung heran. Weniger ist oft mehr.

Vermeide Mischkonsum!

Gönne Deinem Körper ausreichend Erholungsphasen, in denen Du konsumfrei lebst.

Set & Setting

Der Begriff „Set“ meint die körperliche und mentale Verfassung eines Konsumenten. Unter „Setting“ wird die Umgebung, bzw. deren Einfluss auf das Rauschempfinden verstanden.

Das Wirkspektrum einer Substanz hängt nicht nur von der Dosierung und dem Reinheitsgrad ab, sondern wird maßgeblich von Deiner Stimmung, Deinen Erwartungen an den Rausch und Deinen Gedanken bestimmt. Auch spielt die Umgebung, in der Du konsumierst, eine maßgebliche Rolle. Generell solltest Du nur mit vertrauten Personen und an Orten, an welchen Du Dich wohl und sicher fühlst, konsumieren.

Es kann einen großen Unterschied auf die Wirkung haben, ob Du beispielsweise bei Dir zuhause mit guten Freunden oder aber auf einem Festival, umgeben von Fremden, konsumierst. In einer unbekannten und fremden Umgebung kann der Rausch Dich schneller überfordern und so unangenehme Gefühle mit sich bringen.

Wenn du planst psychoaktive Substanzen einzunehmen, solltest Du sowohl körperlich als auch geistig in einer guten Verfassung sein. Manche Substanzen können Dich physisch und psychisch stark beanspruchen. Nimm Dir Zeit um die gemachten Erfahrungen zu verarbeiten.

Der Konsum psychoaktiver Substanzen kann Gefühle wie Freude, Glück und Lust verstärken.

Wenn es Dir jedoch nicht gut geht, solltest Du auf die Einnahme psychoaktiver Substanzen verzichten.

Negative Grundstimmungen wie Traurigkeit, Unwohlsein, Angst oder Schwäche können ebenfalls durch den Konsum verstärkt werden.

Auf einen Blick:

Set = alles was der Konsument / die Konsumentin mit sich bringt wie:

  • Alter, Geschlecht und Gewicht
  • Körperliche und psychische Voraussetzungen
  • Aktuelle Verfassung
  • Konsummotivation

Setting = Umfeld, in welchem konsumiert wird

  • Wo wird konsumiert?
  • Mit wem wird konsumiert?

Safer Sniefen

Meist handelt es sich um scharfe und ätzende Substanzen, welche die Nasenschleimhaut angreifen können und so zu kleinen Verletzungen führen.

Verwende eine saubere und geeignete Unterlage.

Verzichte auf eine Plastikunterlage, da sich hier beim Zerkleinern der Substanz feine Plastikspäne lösen können, über die sich Deine Nasenschleimhaut nicht freut.

Mache das Pulver / den Stein / den Kristall so klein wie möglich.

Kleine, dünne Linien lassen sich besser dosieren. Auch vermeidest Du so, dass sich ganze Brocken in der Nasenschleimhaut festsetzen und diese dort verätzen.

Eigene Konsumutensilien verwenden!

Verwende stets Dein eigenes Ziehröhrchen, um der Ansteckung von übertragbaren Krankheiten vorzubeugen. Das Röhrchen sollte sauber sein und keine scharfen Kanten haben. Verwende keine Geldscheine, da diese besonders verdreckt und keimbelastet sind.

Nach dem Konsum solltest Du Deine Nase mit einer Salzlösung und einer Nasensalbe pflegen. Beides bekommst Du im Drogeriemarkt oder in einer Apotheke.

Bei Nasenbluten solltest Du eine mehrwöchige Konsumpause einlegen.

Dies ist ein eindeutiges Zeichen deiner Nase, dass sie Erholung bedarf. Um gesundheitlichen Folgeschäden vorzubeugen, ist eine nasale Konsumpause unerlässlich.

Wir geben Folgendes Safer-Party-Material aus:

Pillenteiler

XTC Pillen können sehr hochdosiert sein. Das verstärkt nicht nur die gewünschte Wirkung, sondern auch unangenehme Nebenwirkungen, wie erweiterte Pupillen, Kiefer mahlen, starkes schwitzen, Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen. Um diese Effekte zu vermeiden empfehlen wir die Pille mittels Pillenteiler zu halbieren oder zu vierteln und eine halbe Stunde vor dem Nachlegen zu warten. Es sollte darauf verzichtet werden die Pille mittels Abbeißens zu teilen, da sich dadurch die Substanz länger im Mund befindet und den Zahnschmelz stark angreift.

Isotonische Kochsalzlösung NaCl 0,9%

Durch die kleinen Kristalle wird die Nasenschleimhaut beim nasalen Konsum beschädigt. Dabei kommt es auch dazu, dass Bakterien, Viren oder Staub durch die kleinen Verletzungen in der Nase in den Körper gelangen. Da Nasensprays die Schleimhäute zusätzlich austrocken sollte man auf Kochsalzlösung zurückreifen. Kochsalzlösung befreit die Nasenlöcher und desinfiziert. Ebenfalls eignet sich die Kochsalzlösung zum Spülen von Augen und Wunden.

Kondom

Kondome schützen nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern sind auch der sicherste Schutz vor HIV und senken das Risiko einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper, Hepatitis B und Hepatitis C. Das Kondom ist ein wirksamer Schutz vor dem Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Samen- und Scheidenflüssigkeit oder Blut bei Vaginal-, Analverkehr und Oralverkehr. Vor allem bei häufig wechselnden Geschlechtspartner*innen sollte der eigene Schutz im Vordergrund stehen. Zu den Präventionsmaßnahmen gehören auch Lecktücher, Latextücher oder Intimtücher die bei Oralverkehr das Risiko einer Infektion senken. Eine Sexualkrankheit sollte niemals verschwiegen werden, da keine der Vorkehrungen absolut sicher ist.

Magnesium

Beim tanzen und konsumieren wird der Körper mehr beansprucht als einem auffällt. Gerade der Alkoholkonsum führt dazu, dass der Mineralstoffspeicher ausgeschwemmt wird, was zu Kopfschmerzen führen kann. Das passiert, da die Nierenfunktion bei starkem Alkoholkonsum eingeschränkt ist, was durch erhöhten Harndrang bemerkbar ist. Um Kopfschmerzen, Krämpfen und Muskelzuckungen vorzubeugen solltest du vor und nach Tanzveranstaltungen regelmäßig Magnesium zu dir nehmen.

Ohrschutz/Stöpsel

Bei Tanzveranstaltungen kann es vorkommen, dass die Musik auch über 80 Dezibel beträgt. Dieser Geräuschpegel kann schon nach einer viertel Stunde das Hörvermögen erheblich schädigen. Oft treten auch Symptome wie piepen in den Ohren oder Kopfschmerzen auf. Unsere Ohrstöpsel sollen die Lautstärke dämpfen oder einen erholsamen Schlaf nach der Party spenden.

Ziehblock

Der Ziehblock ist die deutlich saubere Variante zum Geldschein. Insbesondere das Risiko zur Übertragung von Hepatitis B und C, aber auch Erkältungsviren, ist bei nasalem Konsum mit einem verunreinigten Geldschein sehr hoch - vor allem wenn ein Geldschein von mehreren Personen genutzt wird. Die einzelnen Blätter des Ziehblocks können zu Röhrchen für den einmaligen Gebrauch geformt werden, was das Infektionsrisiko deutlich minimiert.

BPA-Stopper

Der Partykontext ist nicht von übergriffigen Handlungen einiger Besucher*innen gewahrt. Um ein Sicherheitsgefühl und die bewusste Entscheidung des Nicht-Konsums zu stärken, gibt es BPA-Stopper. Die Stopper aus Silikon können in die Flaschenöffnung gedrückt werden und verhindern, dass man unbemerkt eine Substanz in das Getränk gemischt bekommt. Durch die Öffnung im inneren des Stoppers kann ein Strohhalm gesteckt werden, was das Trinken weiter unkompliziert ermöglicht. Außerdem sind sie wiederverwertbar!

Desinfektionstuch

Das Desinfektionstuch dient der Reinigung von Unterlagen und anderen Konsummaterialen. Im Club- und Partykontext werden gerne Handydisplays oder kleine Spiegel genutzt, um kristalline und pulverförmige Substanzen zu konsumieren. Besonders das Handydisplay ist durch vermehrte Nutzung mit den Fingern stark verunreinigt. Mit dem Desinfektionstuch kann man vor (und auch nach) dem Konsum für eine weitestgehend bakterien- und virenfreie Unterlage sorgen und das Infektionsrisiko minimieren.

Saubere Hackkarte

Die Verwendung einer sauberen Hackkarte wird oft unterschätzt. Sie bietet eine Alternative zu viel gebrauchten Bankkarten und Personalausweisen, die durch ihre Nutzung allein schon verunreinigt sind. Darüber hinaus können Lösemittel in bestimmten Substanzen zur Auflösung der Plastikkarten führen, wodurch Mikroplastik abgelöst und mitkonsumiert wird. Hackkarten werden eingesetzt, um Substanzen möglichst fein zu hacken. Die Substanz muss möglichst klein sein, um Verletzungen der Nasenschleimhäute vorzubeugen und somit ein Infektionsrisiko weiter zu vermindern.

Aktivkohlefilter

Die namensgebende Aktivkohle in Aktivkohlefiltern bringt eine Verringerung der freiwerdenden Schadstoffe beim Rauchen. Dadurch wird die Lunge weniger belastet und Rauchmischungen können sanfter konsumiert werden. Starke Reizungen, die zu starkem Husten führen können, werden durch die Nutzung von Aktivkohlefiltern minimiert.